Meldungen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen
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Einsatz für die Erinnerung

Soldatinnen und Soldaten des Kommando IT-Services BW arbeiten auf der deutschen Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison in Frankreich

Das Arbeitskommando des KdoIT-SBW vor dem Denkmal

Roy Mondry

Rheinbach / Fort-de-Malmaison. Vom 19. bis zum 30. Mai 2025 setzte sich unser Team mit großem Engagement für die Instandhaltung und Restaurierung historischer Kriegsgräberstätten ein. Der Arbeitseinsatz umfasste mehrere Schwerpunkte, die zugleich technisches Geschick, historisches Bewusstsein und interkulturellen Dialog miteinander verbanden.

Ein zentraler Bestandteil unseres Einsatzes war die Instandhaltung der deutschen Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison (Picardie/Département Aisne/Frankreich). Gemeinsam mit einer Sonderpädagogischen Schulklasse aus Sinsheim in Baden-Württemberg, die uns in der ersten Woche begleitete, widmeten wir uns der Pflege und Restaurierung zahlreicher Grabkreuze. Mit viel Sorgfalt arbeiteten wir an 208 Grabkreuzen. Ausgestattet mit Winkelschleifern und Metallbürsten entfernten wir Rost, alte Farbreste und lackierten die Kreuze neu. Zudem reinigten wir und die Kinder der Schulklasse weitere Grabstätten gründlich mit einem Hochdruckreiniger. Die Zusammenarbeit mit der Schulklasse verlieh dem Arbeitseinsatz einen besonderen pädagogischen Wert. Junge Menschen erfuhren hautnah, wie wichtig der Erhalt der Gedenkstätten und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sind.

 

Bilder

Parallel zu den Restaurierungsarbeiten fand eine bedeutende Gedenkveranstaltung in der französischen Region Grand Est statt. Im Rahmen der „Operation Levi“ ersetzt der Volksbund auf den Gräbern deutscher Gefallener jüdischen Glaubens das christliche Kreuz durch eine Stele mit Davidstern. Am 20. Mai 2025 haben wir eine Ehrenabordnung gestellt, um diese neue Grabstele von Soldat Meyer Levi – (Kriegsgräberstätte in Warmeriville bei Reims) offiziell einzuweihen. Besonders bewegend war die internationale Teilnahme an der Veranstaltung. Es nahmen rund 30 Vertreter der „Operation Benjamin“ aus Israel und den USA daran teil, unter ihnen auch 14 Angehörige von Landsturmmann Levi.

Auch am 23. Mai 2025 fand eine weitere bedeutsame Veranstaltung statt, eine Abordnung bestehend aus einem Offizier und einem Unteroffizier mit Portepee des Kommando IT-Service der Bundeswehr nahm an der feierlichen Einweihung einer restaurierten Grabeinfassung eines unbekannten deutschen Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 in Cuffies teil.

Neben den feierlichen Momenten stand die kontinuierliche Erhaltung und Pflege der Gräber im Vordergrund. Gemeinsam mit der Schulklasse aus Baden-Württemberg wurden auf der Kriegsgräberstätte Fort-de-Malmaison noch einmal die essentiellen Arbeiten des Arbeitseinsatzes in den Mittelpunkt gerückt. Dies verdeutlicht, dass historische Verantwortung und der interkulturelle Austausch Hand in Hand gehen.

Jedes restaurierte Kreuz, jede neu belebte Grabstätte ist ein Versprechen an die Vergangenheit und ein Appell an zukünftige Generationen, die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen und gemeinsam für Völkerverständigung und Gedenken einzutreten.

Text und Bilder: Roy Mondry