MEIN GROSSVATER, DER TÄTER

Im Spätherbst 1941 ermorden die SS und ihre Helfer über 27.000 Jüdinnen*Juden im Wald von Rumbula. Die Gruben, in denen die Menschen erschossen werden, konstruiert der SS-Offizier Ernst Hemicker. Verurteilt wird er dafür nie. Lorenz Hemicker wächst Jahrzehnte später mit einer vagen Ahnung auf, welches Verbrechens sich sein Großvater schuldig gemacht hat. Als er mit seinem Vater nach Lettland reisen will, um mehr über diese Taten zu erfahren, stirbt der Vater unerwartet. Für Lorenz Hemicker wird diese Zäsur der Beginn einer jahrelangen Suche nach den Spuren seines Großvaters. Sie führt ihn an den Ort des Massakers, zu Überlebenden des Holocaust in Riga und in die Tiefen deutscher Weltkriegsarchive. Dabei entsteht nicht nur das Bild eines Mannes, der – wie viele andere mit ihm – vom Jedermann zum Täter wird und dessen Taten seinen Sohn und seinen Enkel noch lange über seinen Tod hinaus wie ein Schatten begleiten. Es geht auch um die Fragen von deutscher Schuld und dem Wissen darum in den Familien.

Lorenz Hemicker arbeitet seit 2014 als Redakteur bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Seit 2023 ist er Chef vom Dienst von FAZ.NET.

Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. in Kooperation mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel.

Veranstaltungshinweise:

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

 

Abbildung: CC-BY-SA-4.0; Element NRW-Karte: TUBS, wikimedia commons.

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